Projektname | Westbahnhofareal Solothurn |
Ort | Solothurn |
Programm | 119 Wohnungen und Gewerberäume |
Auftragsart | Studienauftrag, einstufig |
Projektstatus | in Planung |
Realisation | 2027-2030 |
Das Projekt Westbahnhof Solothurn nutzt die Chance zur städtebaulichen Verdichtung und schafft ein urbanes, lebendiges Ensemble, das sich harmonisch in den historischen Kontext zwischen Altstadt, Poststrasse und Bahnanlagen einfügt. Zwei markante Baukörper mit grosszügigen, bis ins Erdgeschoss reichenden Wohnhöfen prägen die Architektur. Diese interpretieren klassische Patiotypologien neu und schaffen geschützte, grüne Räume mit hoher Aufenthaltsqualität, auch in lärmbelasteter Umgebung.
Der neugestaltete Bahnhofplatz markiert den westlichen Zugang zur Altstadt Solothurn. Hochstammbäume, konsumfreie Sitzbereiche und ein zentrales Wasserspiel schaffen einen einladenden, klimatisch angenehmen Stadtraum. Kalksteinpflaster und Vegetation verbinden Funktionalität mit regionalem Bezug. Der angrenzende Segetzplatz wirkt als grüne Verbindung zu den umliegenden Quartieren, mit Spielbereich, Gastronomie und durchgehendem Fuss- und Radweg. Die Innenhöfe der Wohnbauten sind üppig bepflanzt, fördern Begegnungen und vereinen heimische und exotische Gehölze zu atmosphärischen, gemeinschaftlichen Rückzugsorten.
Die 119 Wohnungen werden über zentrale Treppenhäuser erschlossen, mit bis zu fünf Einheiten pro Geschoss. Entlang der hofseitig gebogenen Fassade reihen sich private Räume, die in offene Wohn- und Essbereiche mit vorgelagerter Laube übergehen. Die diagonalen Raumbezüge und Südwest-Orientierung sorgen für Licht, Ausblick und angenehme Belichtung bis in tiefer liegende Geschosse. Trotz kompakter Flächen wirken die Wohnungen grosszügig und vielseitig.
Die Fassadengestaltung vermittelt zwischen urbanem Stadtraum und privater Nutzung. Das Erdgeschoss ist durch Arkaden, raumhohe Fenster und differenzierte Materialwahl deutlich als öffentlicher Bereich lesbar. Obergeschosse mit Rankbegrünung und vorgelagerten Loggien unterstreichen den wohnlichen Charakter.
Im Erdgeschoss befinden sich unabhängige Einheiten für Retail, Gastronomie und Dienstleistungen. Ein Café mit Bücherei ist im denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude vorgesehen. Die Nutzungseinheiten sind flexibel aufteilbar und ohne interne Gemeinschaftserschliessung konzipiert.
Ein zweigeschossiges Untergeschoss beherbergt ein öffentliches und privates Parkhaus mit 315 Stellplätzen sowie Technik- und Kellerflächen. Die Erschliessung erfolgt effizient, ohne die Aufenthaltsräume zu beeinträchtigen.
Mit seiner architektonischen Klarheit, durchdachten Grundrissen und atmosphärisch gestalteten Höfen entsteht ein selbstbewusstes Wohn- und Arbeitsquartier, das moderne Bedürfnisse mit historischen Bezügen verbindet.